Schul- und Volkssternwarte Johannes Kepler Crimmitschau
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Der Planetenhimmel im Juli und August 2014

von Andreas Fritsche, 25.06.2014
Vorschau der Planetensichtbarkeit und weiterer astronomischer Ereignisse für Juli und August 2014.

Im Juli kommt es zu einer Morgensichtbarkeit des Planeten Merkur, die allerdings recht bescheiden ausfällt. Nur in der Woche vom 20. bis zum 26. des Monats bleibt Zeit, den scheuen Planeten aufzusuchen. Innerhalb dieses Zeitraumes steigt seine Helligkeit von anfänglich -0,5 mag nochmal um eine halbe Größenklasse. Ab ca. 04:30 Uhr kann Merkur dann in der Morgendämmerung über dem Nordosthorizont aufgesucht werden (Abb. 1).

Die Venus bleibt uns in den beiden Monaten als Morgenstern erhalten. Während des Juli verschiebt sich die Aufgangszeit nur um rund eine halbe Stunde von 03:25 Uhr MESZ auf 02:50 Uhr MESZ. Im August verschlechtern sich die Beobachtungsbedingungen. Jetzt bleibt nur noch knapp eine halbe Zeit, den Planeten tief am Osthimmel aufzusuchen. Der scheinbare Durchmesser des Planetenscheibchens ist auf 10 Bogensekunden geschrumpft. Der Beleuchtungsgrad von 97% zeigt, dass Venus bald die obere Konjunktion erreicht. Trotzdem bleibt ihre Helligkeit mit knapp -4 mag relativ konstant.

Auch für die Beobachtung des Mars sollte der Juli gewählt werden. In diesem Monat ist Mars ein Objekt für die erste Nachthälfte. Erst gegen Ende des Monats geht der rote Planet kurz vor Mitternacht unter. So haben wir im Juli noch die Gelegenheit, eine schöne Konstellation am Abendhimmel zu bewundern. Am 5. Juli steht Mars in der Nähe des Hauptsterns Spica in der Jungfrau. Dazu gesellt sich nur wenige Grad westlich der zunehmende Halbmond (Abb. 2).

Riesenplanet Jupiter kommt im Juli in Konjunktion zur Sonne, zieht mit ihr gemeinsam über den Taghimmel und bleibt so bis Ende August unseren Blicken verborgen.

Saturn hingegen kann bis in die späten Abendstunden beobachtet werden. Seine Position verändert der Ringplanet kaum. Am 21. Juli kommt es zum sogenannten Stillstand des Planeten, ein scheinbarer bahnmechanischer Effekt. Im August befindet sich Saturn nach Einbruch der Dunkelheit bereits im Südwesten. Nun verkürzt sich die Sichtbarkeit auch dieses Planeten allmählich. Mit einer Helligkeit von -0.5 mag bleibt Saturn jedoch weiterhin ein auffallendes Gestirn. Im Gegensatz zu den funkelnden Fixsternen erscheint Saturn in einem ruhigen, weißlich-gelben Licht.

Der wohl bekannteste Meteorstrom überhaupt hat sein Maximum in diesem Jahr in der Nacht vom 12. zum 13. August, wobei die beste Beobachtungszeit zwischen 23.00 Uhr MESZ und dem Beginn der Morgendämmerung liegt. Neben einer Rate von 80-100 Sternschnuppen bescheren uns die Perseiden auch helle Meteore der 0. Größenklasse (sog. Boliden) und heller. Der scheinbare Ausgangspunkt (Radiant) der Meteore liegt im Sternbild Perseus. (Abb. 3). Die meisten dieser aus kleinen Teilchen bestehenden Meteore verglühen restlos in der Atmosphäre. Größere Meteore jedoch können durchaus zu beeindruckenden Naturerscheinungen werden und auch Schaden anrichten – wie zuletzt der Meteor über Tscheljabinsk im russischen Ural am 15. Februar 2013 (Abb. 4).

Merkur und Venus
Merkur über dem morgendlichen Nordosthorizont am 22. Juli um 04.30 Uhr MESZ. Die hellere Venus kann hier als Aufsuchhilfe dienen.
Autor: Stellarium.org
Rendezvous von Mond, Mars und Spica
Rendezvous von Mond, Mars und Spica. Himmelsanblick am 05. Juli eine Stunde vor Mitternacht.
Autor: Stellarium.org
Perseiden
Der Schnittpunkt der zwei Geraden markiert den Radianten im Sternbild Perseus. Von dort aus scheinen die Sternschnuppen ihren Ausgangspunkt zu haben – ein perspektivischer Effekt.
Autor: Stellarium.org
Rauchspur eines explodierenden Meteors
Rauchspur des explodierenden Meteors in den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2013.
Autor: www.wikipedia.org (Alex Alishevskikh)